Tiergesundheit und Fütterung

Durch die intensive Nutzung der Grünlandflächen tritt eine zunehmende Verarmung der Vielfalt der Futterkräuter ein. Die Futterration der Milchkühe hat einen hohen Anteil an Feldfutter. Noch in den 50er Jahren wurden alte Erfahrungen mit Kräuterfütterung als präventive Naturmedizin in den konventionellen Forschungsanstalten aufgegriffen. In diesem Projekt wird an den Fragen nach der Wirkungsweise und- richtung der verschiedenen Futterkräuter sowie nach Anbaumethoden und technischen Möglichkeiten für den normalen landwirtschaftlichen Betrieb gearbeitet. Das geschieht in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich für biologisch-dynamische Landwirtschaft der Universität Kassel (Hans Vereijken).

Projektarbeiten des Jahreskurses der Landbauschule Dottenfelderhof zu diesem Thema:

Vergleich verschiedener Kleegrasmischungen in Bezug auf Artenvielfalt und Ertrag, Karolina Gutberlet, 2013

Karolina Gutberlets Arbeit widerlegt die Annahme, dass kräuterreiche (4,8-16,5% Aussaatgewichtsanteil) Ackerfuttermischungen im Ertrag nicht mit erprobten Hochleistungsmischungen standhalten können. Das Ziel war es Alternativen zum derzeitig auf dem Dottenfelderhof angebauten Rotkleegemenge zu testen, die sowohl die Futterqualität verbessern und zugleich Artenvielfalt, biologisches Saatgut und an den Standort angepasste Sorten bieten. Obwohl die beiden rotkleereichen Mischungen ohne Kräuter, die zur Zeit auf dem Dottenfelderhof genutzt werden, die höchsten Frischmasseerträge brachten, überzeugten die Kräuter durch mehr Struktur und hohe TM Erträge. Eine der getesteten Mischungen mit 46% diploiden Kleesorten, 49% Gräsern und knapp 5% Kräutern brachte den höchsten Heuertrag von 47 TM dt/ha in einem Schnitt. Es bleibt nun zu beobachten, wie sich die Mischungen unter dem häufigen Schneiden und Befahren ins zweit Jahr hinein entwickeln und ob die Kräuter bleiben.

Kleegrasmischungen in Bezug auf Futterqualität, Milchqualität und Kuhgesundheit, Sebastián Méndez Calquín, 2014

Kräuterreiche Ackerfuttermischungen wurden untersucht, und die Ergebnisse dieses Versuches, der jetzt schon im zweiten Jahr ausgewertet wurde, überraschen. Die untersuchte diploide Mischung mit knapp 5% Kräuteranteil hat in der Trockenmasse (sprich im Heuertrag) auch im zweiten Nutzungsjahr vergleichbare Ergebnisse gebracht, wie die aus Ertragsgründen bisher angebaute tetraploide Kleegramischung mit 1% Spitzwegerich. Diese Arbeit enthält darüber hinaus eine kleine Einführung in die Milchviehfütterung und Milchqualität und genauere Analysen der Futtermischungen sowie der Milchqualität in einem kleinen Fütterungsversuch.